1749 trennte sich Stein von Hundwil
Nach der Landteilung im Jahre 1597 war Ausserrhoden in sechs Rhoden (Herisau, Urnäsch, Teufen, Trogen, Hundwil) sowie die Halbrhode Gais gegliedert. Die Rhode Hundwil erstreckte sich damals vom Kubel bis zum Säntis. Es war naheliegend, dass sich diese Rhode aufteilte in eine Obere und in eine Untere Rhode (auch Horgenbühler Rhode genannt). Der starke Anstieg der Appenzeller Bevölkerung im 19. Jahrhundert brachte es mit sich, dass auch die Kirche in Hundwil ständig zu klein war. Die Untere Rhode war grundsätzlich gegen eine geplante Kirchenerweiterung. Sie hatten das erklärte Ziel eine eigene Kirche und damit auch eine eigene Gemeinde zu gründen. Der Grosse Rat erteilte im November 1748 die Bewilligung dazu. Die Trennung von Hundwil im Jahre 1749 verursachte erhebliche Nebengeräusche: es ging, wie immer in solchen Situationen, um das liebe Geld. Jetzt stand dem Kirchenbau in Stein nichts mehr im Wege. Angeblich soll das bessere Wasservorkommen beim jetzigen Standort für die Dorfgründung Ausschlag gebend gewesen sein. Geplant war ursprünglich ein Platz etwa 500 Meter weiter südlich im Gebiet Reute/Auf Stein.
Der Bau der neuen Kirche überforderte finanziell die Möglichkeiten der neue Gemeinde Stein. Der Grosse Rat von Appenzell Ausserrhoden sprach deshalb eine Finanzhilfe von 600 Gulden. Die evangelischen Orte Zürich, Bern, Basel, Schaffhausen und Glarus sowie die Städte Biel, Mülhausen und St.Gallen spendeten zusammen weitere 1595 Gulden. So kamen nach und nach die notwendigen Finanzen zusammen. Der Auftrag zum Bau der Steiner Kirche wurde dem Teufner Baumeister Jakob Grubenmann übertragen. Drei Glocken wurden am 25. Oktober 1749 unter Mithilfe der Dorfjugend in den Turm gezogen. Ein erstes grosses Ziel der Leute aus der Unteren Rhode war erreicht.